Die Diskussion um eine mögliche Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen kommt nicht zur Ruhe. Immer wieder werden Aufstellverbote für Bienenvölker ausgesprochen. Der D.I.B. hat das Thema in Berlin und Brüssel auf die Tagesordnung gebracht und startet eine wichtige Umfrage.
Oft fehlen faktenbasierte Grundlagen, und dennoch hört man immer wieder von pauschalen Aufstellverboten für Bienenvölker – sei es in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz. Fragen wir nach der Zahl der betroffenen Imkereien, kann uns oft keine Auskunft gegeben werden. Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene fehlt meist eine Übersicht, genauso wie eine Analyse der Auswirkungen solcher lokalen Entscheidungen – ganz zu schweigen von einer nachvollziehbaren Datenbasis für solche Verbote. Die Situation scheint sich nun mit der Umsetzung des Gesetzes zur Wiederherstellung der Natur weiter zuzuspitzen.
Vortrag in Brüssel zu Aufstellverboten
Wir haben daher das Thema über die Organisationen BeeLife und Copa-Cogeca auf die europäische Ebene gebracht. So präsentierte D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann während des Zivilen Dialogs in Brüssel konkrete Beispiele aus Deutschland. Dabei machte er auch die direkten Folgen der einzelnen Aufstellverbote für die Betroffenen sichtbar. Die Kommission (DG Agri) zeigte sich erstaunt über die Vorgänge und versprach uns Unterstützung bei unserem Anliegen auch gegenüber der Umweltabteilung der Kommission.
Gemeinsame Dokumentation von Fällen
Hierzu sind wir aufgefordert worden, unser Anliegen mit weiteren Fallbeispielen zu untermauern. Da Imkerinnen und Imker in einigen anderen Mitgliedstaaten, wie Frankreich und Italien, mit einer ähnlichen Entwicklung konfrontiert sind, streben wir über die Organisation BeeLife eine gemeinsame Datensammlung für die europäische Ebene an. Wir werden uns mit den nationalen Ergebnissen aber natürlich auch an die neue Bundesregierung wenden.
Umfrage startet
Nun benötigen wir dringend Ihre Unterstützung. Eine bessere Übersicht über die aktuelle Situation ist dringend geboten. Wie viele Imkereien sind betroffen? Und vor allem: Wie sind sie betroffen? Der menschliche Aspekt ist hier sehr wichtig. Wir haben daher eine Umfrage vorbereitet, die zugegebenermaßen viele Fragen umfasst, aber als Online-Formular relativ fix erledigt werden kann. Um einige Fragen zu beantworten, benötigen Sie womöglich Ihre entsprechenden Unterlagen. Sofern Sie einen Bescheid mit einem Aufstellverbot bekommen haben, möchten wir Sie bitten, uns eine Kopie (pdf) davon in der Umfrage hochzuladen.
Ihre Beteiligung ist wichtig!
Sind Sie von einem Aufstellverbot oder auch von einer Einschränkung der Bienenhaltung in einem Naturschutzgebiet (oder anderen Schutzgebieten) betroffen? Dann beteiligen Sie sich bitte an der Umfrage. Dies gilt auch, wenn das Verbot oder die Einschränkung abgewendet werden konnte. Auch das sind wichtige Informationen!
Nur mit Daten und Fakten können wir agieren!
Hier geht es zur Umfrage: https://forms.office.com/e/6AGvGDTcM6?origin=lprLink